«Phantasien und Fugen»

vierhändige Klaviermusik
mit
Jürg Henneberger und Kirill Zvegintsov, Klavier

Donnerstag, 4. Januar 2018, 21.30 Uhr
in der OFF Bar Basel

Wolfgang Amadeus Mozart (1756–1791):
«Fantasie» in f-moll für eine Orgelwalze «Ein Orgelstück für eine Uhr» KV 608 (1791), Bearbeitung für Klavier vierhändig

–        Allegro
–        Andante
–        Tempo primo

Franz Schubert (1797–1828):
«Fantasie» in f-moll für Klavier zu vier Händen op. 103 / D 940 (1828)

–        Allegro molto moderato
–        Largo
–        Allegro vivace
–        Tempo I

Ludwig van Beethoven (1770–1827):
«Grande Fugue» (tantôt libre, tantôt recherchée) / «Grosse Fuge» B-Dur für Klavier zu vier Händen op. 134 nach der Fuge für Streichquartett aus op. 133 (1826)

–        Overtura: Allegro – meno mosso e moderato
–        Fuga: Allegro – meno mosso e moderato – Allegro molto e con brio

OFF Bar, Offenburgerstrasse 59, 4057 Basel

Ludwig van Beethoven

Kammermusik für Violine, Violoncello und Klavier

Dienstag, 7. Mai 2019, 21.00 Uhr

in der OFF Bar Basel

Friedemann Treiber – Violine
Martin Jaggi – Violoncello
Jürg Henneberger – Klavier

Ludwig van Beethoven (1770-1827):
«Sonate» op. 12 Nr. 3 für Klavier und Violine in Es-Dur (1797/98)
Antonio Salieri gewidmet
–        Allegro con spirito
–        Adagio con molta espressione
–        Rondo: Allegro molto

Ludwig van Beethoven:
«Sonate» op. 102 Nr. 1 für Klavier und Violoncello in C-Dur (1815)
Der Gräfin Marie von Erdődy gewidmet
–        Andante – vivace
–        Adagio – Allegro vivace

Ludwig van Beethoven:
«Trio» op. 70 Nr. 2 für Klavier, Violine und Violoncello in Es-Dur (1809)
Der Gräfin Marie von Erdődy gewidmet
–        Poco sostenuto – Allegro ma non troppo
–        Allegretto
–        Allegretto ma non troppo
–        Finale: Allegro

OFF Bar, Offenburgerstrasse 59, 4057 Basel

PAUL ABRAHAM (1892–1960): «DIE BLUME VON HAWAII» Operette in drei Akten (Libretto: Alfred Grünwald, Fritz Löhner-Beda und Emmerich Földes)

Produktion des Theater Basel, Schauspiel

Premiere (abgesagt!): 28. September 2017, Grosse Bühne, 19.30 Uhr

Weitere Vorstellungen: 1. / 7. / 15. / 20. / 23. / 27. / 29. / 31. Oktober, 4. / 18. / 26. November, 8. / 14. Dezember 2017, 7. / 13. /19. Januar 2018

«Ein Paradies am Meeresstrand» und «Will dir die Welt zu Füssen legen» sind nur zwei unvergessene Evergreens, die Paul Abraham für seine Revueoperette «Die Blume von Hawaii» komponierte. Zu der Idee, einen Grossteil der Handlung an einen unerreichbaren Fantasieort zu verlegen, inspirierte ihn und seine Librettisten das Schicksal der letzten Königin von Hawaii, die von den Amerikanern entmachtet wurde und als Komponistin von «Aloha ‘Oe» auch in die Musikgeschichte einging.

Hawaiianische Nationalisten planen die Befreiung von den amerikanischen Besatzern und holen dafür Prinzessin Laya inkognito aus dem Pariser Exil, um sie mit dem Prinzen Lilo Taro zu verheiraten. Der amerikanische Gouverneur dagegen träumt von einer Verbindung desselben mit seiner Nichte. Es beginnt sich ein champagnerbeschwipstes Liebeskarussell zu drehen, auf das ein Offizier, der Sekretär des Gouverneurs, ein Entertainer und eine junge Hawaiianerin ebenfalls aufspringen. Die bunte Gesellschaft verschlägt es am Ende nach Europa, ins mondäne Monte Carlo, wo sich vier Paare zusammentun werden.

Obwohl die Ausgangslage ein politischer Konflikt ist, ging es den Schöpfern vor allem um Unterhaltung. Sie bedienten souverän, für Auge und Ohr, das Bedürfnis nach Exotik und Romantik. So gab man sich einerseits dem Traum von einer heilen Südseewelt hin, hoffte aber gleichzeitig auf eine grossartige Zukunft, auf die Moderne aus Amerika.

Abraham, der «Operettenkönig von Berlin», ein Zeitgenosse von Brecht und Weill, deren «Dreigroschenoper» in dieser Saison ebenfalls auf dem Spielplan steht, musste zwei Jahre nach der Uraufführung vor dem nationalsozialistischen Regime flüchten. Er vereint in seiner Komposition meisterhaft Operettenmelodien mit Elementen des Jazz, der Berlin zu der Zeit pulsieren liess.

Jürg Henneberger und das Ensemble Phoenix Basel, ausgewiesene Spezialisten für neue Musik, machen sich gemeinsam mit dem singenden Schauspielensemble auf die Suche nach einem «Sound», der einerseits die üppig instrumentierte Partitur entschlackt, andererseits den jazzig-verspielten Geist der Weimarer Republik wiederauferstehen lässt. Erfahren darin, auch die ironischen Facetten der Operette freizulegen, interessiert es den Regisseur Frank Hilbrich, zu zeigen, wie die ungestillten Sehnsüchte nach Vergangenheit und Zukunft zu einem Scheitern an der Gegenwart werden.

 

Musikalische Leitung, Fender Rhodes Piano: Jürg Henneberger
Inszenierung: Frank Hilbrich
Musikalische Assistenz, Chorleitung & Nachdirigat (23./27.10./18.11.): Oliver Rudin
Bühne: Volker Thiele
Kostüme: Gabriele Rupprecht
Choreografie: Kinsun Chan
Licht: Roland Edrich
Dramaturgie: Almut Wagner

Laya, Prinzessin von Hawaii: Pia Händler
Prinz Lilo-Taro: Florian Jahr
Kaluna, ein alter Hawaiianer: Andrea Bettini
Kapitän Reginald Harald Stone: Elias Eilinghoff
Lloyd Harrison, der amerikanische Gouverneur von Hawaii: Mario Fuchs
John Buffy, sein Sekretär: Thomas Reisinger
Bessie Worthington, seine Nichte: Katja Jung
Raka, eine junge Hawaiianerin: Leonie Merlin Young
Jim Boy, ein berühmter amerikanischer Jazzsänger: Vincent Glander
Susanne Provence, seine Partnerin: Pia Händler
Perroquet, Oberkellner und Barpianist: Jürg Henneberger / Oliver Rudin

Chor:

Diana Chavarro (Sopran)
Alexandra Mira Puertas (Sopran)
Julia Schild (Sopran)
Aya Tsujimoto (Sopran)
Sylvia «Sylphe» Heckendorn (Alt)
Francisca Näf (Alt)
Anne Maria Schmid (Alt)
Angelika Wied (Alt)
Alejandro Benavides Urena (Tenor)
Tarik Benchekmoumou (Tenor)
Adrian Borter (Tenor)
Donovan Elliot Smith (Tenor)
Thomas Hardegger (Bass)
Sebastian Knüsli (Bass)
Daniel Raaflaub (Bass)
Tianyou Wang (Bass)

Ensemble Phoenix Basel:

Christoph Bösch, Anja Clift: Flöte / Piccolo
Toshiko Sakakibara, Dana Barack: Klarinette / Bassklarinette
Sascha Armbruster, Pablo González: Saxophon 1 (Alt / Bariton)
Kevin Juillerat, Jonas Tschanz: Saxophon 2 (Tenor)
Jens Bracher, Simon Lilly: Trompete 1
Michael Ferner: Trompete 2
Michael Büttler, Stephen Menotti: Posaune
João Pacheco, Daniel Stalder: Schlagzeug
Maurizio Grandinetti: Gitarre / Banjo / Hawaii-Gitarre
Ludovic Van Hellemont, Dominic Chamot: Klavier / Celesta
Mirka Šćepanović, Friedemann Treiber: Violine 1
Marzena Toczko, Filip Saffray: Violine 2
Susanne Mathe, Daniel Hauptmann: Violine 3
Lisa Rieder, Susanne Mathe: Violine 4
Jan-Filip Ťupa, Joonas Pitkänen: Violoncello
Aleksander Gabryś, Daniel Sailer: Kontrabass

Zwei Konzerte in Grossbritannien mit dem Ensemble Phoenix Basel:

24.03.2013: beim London Ear Festival im Southbank Centre, London

25.03.2013: im St. Johns College (promoted by Kettles Yard), Cambridge

Konzert beim Festival „Imago Dei“ mit dem Ensemble Phoenix Basel

29.03.2013: Minoritenkirche, Krems an der Donau

Konzert des Ensemble Phoenix Basel

Freitag, 13. September 2013, 19.00 Uhr

Klangspuren & Sprachsalz

Neue Musik und romantisches Erbe

Musik und Dichtung / Lesungen und Konzerte

Parkhotel und Kurhaus, Hall i. T.

Daniel Glaus (*1957): «STEINhimmel» (2016/17, UA)

– STEINhimmel I – 42’
– STEINhimmel II «in memoriam» – 37’

1517 und 2017

Die reformatorischen Gedanken, die alten häretischen Stimmen der Mystikerinnen und Mystiker aufnehmend und weiter entwickelnd, führten zu einer politischen und innerkirchlichen Umwälzung von ungeahntem Mass und beeinflussten später Aufklärung und Säkularisierung.
Heute stehen globalwirtschaftliche Interessen Tendenzen nationaler Isolierung und radikalisierendem, religiösem Fundamentalismus gegenüber. Dazwischen stehen Menschen. Sie werden gelyncht, gefoltert, entmündigt, vertrieben oder, irregeführt von falschen Hoffnungen auf ein besseres Leben, zur Flucht verführt und gezwungen.

Man stelle sich vor: ein überfülltes Boot auf dem nächtlichen stürmischen Mittelmeer. Hunderte von Menschen rufen verzweifelt und vielleicht stumm nach Hilfe.

Oder man höre hinein in die Flammen des brennenden Grenfell ­Tower in London.

Wehe, die Stimmen würden laut und erreichten ungehindert unser Ohr!

Aussagen der Reformatoren Oekolampad Basel | Zwingli Zürich | Haller Bern | Farel Lausanne und Luther | die Bannandrohung aus Rom | Mallarmé «Un Coup de dés» | Freud «Warum Krieg» | Opfer eines Genozids aus Myanmar, 2016 | die Heiligenfiguren des «Himmlischen Hofs» im Chorgewölbe des Berner Münsters | Namen jüdischer, christlicher und islamischer Mystiker und die Vornamen einer Schweizer Schule wurden im Kompositionsprozess zusammengeführt und vermischt zum Libretto der Raumsinfonie «STEINhimmel».

Der Kirchenraum als Instrument wird zum Resonanzraum, zum Echoraum, den alle Lauschenden, Singenden, Spielenden durch ihre Präsenz und ihre Hingabe zum Klingen bringen und gleichsam wie eine Arche Noah durch die Zeiten der Gegenwart steuern.

Daniel Glaus

«ad hoc: zeitgenössisch schwärmen»

 

György Kurtág (*1926): aus «Bagatellen» op. 14/d für Flöte, Kontrabass und Klavier (1981)
– Zorniger Choral

Witold Lutosławski (1913–1994): «Dance Preludes» für Klarinette und Klavier (1954)

György Kurtág: aus «Bagatellen»
– Hommage à J. S. B.

Edgard Varèse (1883–1965): «Density 21,5» für Flöte solo (1936, rev. 1946)

György Kurtág: aus «Bagatellen»
– Wie die Blumen der Wiese (In memoriam Ligeti Ilona)

Morton Feldman (1926–1987): «Piece for violin and piano» (1950)

György Kurtág: aus «Bagatellen»
– Zank und Sanftmut

Bernd Alois Zimmermann (1918–1970): «Sonate» für Violine solo (1951)
– Präludium
– Rhapsodie
– Toccata

György Kurtág: aus «Bagatellen»
– Blumen die Menschen, nur Blumen

Giacinto Scelsi (1905-1988): «Ko-Lho» für Flöte und Klarinette (1966)

György Kurtág: aus «Bagatellen»
– La fille aux cheveux de lin – enragée

Morton Feldman: «Piano» (1977)

Der Kompositions-Wettbewerb «Trabant 2018/19» verlief in der äusseren, organisatorischen Form nach dem Muster der 2016 modifierten, zweiten Trabant-Edition, da sich diese in jeder Hinsicht bewährt hatte. Zusätzlich zu den 8 Kandidat:innen vergaben wir diesmal eine «wild card» an die (sehr) junge und talentierte Komponistin Joey Tan, auf die wir auf unserer Reise nach Singapur im vergangenen Herbst aufmerksam geworden waren. Joey nahm als vollwertiges Mitgleid der Gruppe teil, jedoch fremdfinanziert und somit auch nicht das anliegende Budget belastend.

In einem ersten Modul im November 2018 war Raum für instrumentenspezifische Fragen, angefangen von kleinen Besetzungen bis hin zu Balance-Fragen in der vollen Besetzung. Unsere beteiligten Kernmitglieder konnten ihre Erfahrung und ihr Know-how und Auskünfte über relevante Fachliteratur direkt an die gemeinsam als «Klasse» anwesenden Komponist:innen weitergeben, was auf sehr fruchtbaren Boden fiel.

In einem zweiten Modul – angesetzt im Januar 2019 – reisten die Komponist:innen teils mit Skizzen, teils mit bereits ausgewachsenen Kompositionen im Gepäck an, die durch grössere Register und anschliessend durch das vollständige Ensemble ausprobiert und erprobt wurden. Feedbacks durch den ab diesem Zeitpunkt anwesenden Detlev Müller-Siemens, durch Jürg Henneberger wie durch Ensemble-Mitglieder führten zu einer vertieften, intensiven Auseinandersetzung mit den Kompositions-Skizzen. Erik Oña musste sich aufgrund seiner schweren Krankheit ganz aus dem Projekt zurückziehen, und wir konnten ihn durch Detlev Müller-Siemens ersetzen, mit dem wir bereits in der Edition 2016/17 in gleicher Funktion erfolgreich zusammengearbeitet hatten.

Für das dritte Modul (Juni 2019) lieferten alle Komponist:innen ein fertiges Stück in Partitur und Stimmenmaterial (digital und auf Papier), dem 8 der 9 Komponist:innen auch nachkamen (die Koreanerin Ji Hyon Yoon blieb dem letzten Modul aus familiären Gründen fern). In einer fast zu dichten Probephase probte das vollbesetzte Ensemble die acht teils umfangreichen Kompositionen, wieder mit ständiger Anwesenheit aller Komponist:innen und Detlev Müller-Siemens. Am Samstag, 8. Juni 2019 wurden alle Kompositionen in einem bewusst internen Konzert uraufgeführt und gleichzeitig aufgenommen.

Aus den  Kandidat:innen werden zwei als Preisträger:innen für das im Januar 2020 geplante Konzert im Zusammenhang mit Witlod Lutosławski’s «Chain I» ausgewählt.

Im Jahr 2020/21 führe das EPhB zum vierten Mal seinen dreiteiligen Trabant-Workshop durch, der zum ersten Mal 2014/15 erfolgreich stattgefunden hatte.

In einem international ausgeschriebenen Kompositions-Aufruf wurden 8 Nachwuchs-Komponist:innen gesucht. Die Zusammenarbeit gliederte sich in drei Module mit Workshop-Charakter. Für ein viertes Modul wurden zwei der Teilnehmer:innen ausgewählt, die dann innerhalb der Folge-Saison des EPhB von diesem einen regulären Kompositionsauftrag für ein Werk erhielten, das auf ein programmiertes Zentralwerk eines «Klassikers der Moderne» Bezug nehmen oder dieses kommentieren sollte. Im Jahr 2021 handelte es sich um Gérard Grisey’s «Vortex Temporum».

Der aus St. Gallen stammende Komponist und Improvisator Norbert Möslang hat zur Einweihung der «Binären Uhr» im Auftrag des Hochbauamts St. Gallen ein neues Werk komponiert.


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