PAUL ABRAHAM (1892–1960): «DIE BLUME VON HAWAII» Operette in drei Akten (Libretto: Alfred Grünwald, Fritz Löhner-Beda und Emmerich Földes)
Produktion des Theater Basel, Schauspiel
Premiere (abgesagt!): 28. September 2017, Grosse Bühne, 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen: 1. / 7. / 15. / 20. / 23. / 27. / 29. / 31. Oktober, 4. / 18. / 26. November, 8. / 14. Dezember 2017, 7. / 13. /19. Januar 2018
«Ein Paradies am Meeresstrand» und «Will dir die Welt zu Füssen legen» sind nur zwei unvergessene Evergreens, die Paul Abraham für seine Revueoperette «Die Blume von Hawaii» komponierte. Zu der Idee, einen Grossteil der Handlung an einen unerreichbaren Fantasieort zu verlegen, inspirierte ihn und seine Librettisten das Schicksal der letzten Königin von Hawaii, die von den Amerikanern entmachtet wurde und als Komponistin von «Aloha ‘Oe» auch in die Musikgeschichte einging.
Hawaiianische Nationalisten planen die Befreiung von den amerikanischen Besatzern und holen dafür Prinzessin Laya inkognito aus dem Pariser Exil, um sie mit dem Prinzen Lilo Taro zu verheiraten. Der amerikanische Gouverneur dagegen träumt von einer Verbindung desselben mit seiner Nichte. Es beginnt sich ein champagnerbeschwipstes Liebeskarussell zu drehen, auf das ein Offizier, der Sekretär des Gouverneurs, ein Entertainer und eine junge Hawaiianerin ebenfalls aufspringen. Die bunte Gesellschaft verschlägt es am Ende nach Europa, ins mondäne Monte Carlo, wo sich vier Paare zusammentun werden.
Obwohl die Ausgangslage ein politischer Konflikt ist, ging es den Schöpfern vor allem um Unterhaltung. Sie bedienten souverän, für Auge und Ohr, das Bedürfnis nach Exotik und Romantik. So gab man sich einerseits dem Traum von einer heilen Südseewelt hin, hoffte aber gleichzeitig auf eine grossartige Zukunft, auf die Moderne aus Amerika.
Abraham, der «Operettenkönig von Berlin», ein Zeitgenosse von Brecht und Weill, deren «Dreigroschenoper» in dieser Saison ebenfalls auf dem Spielplan steht, musste zwei Jahre nach der Uraufführung vor dem nationalsozialistischen Regime flüchten. Er vereint in seiner Komposition meisterhaft Operettenmelodien mit Elementen des Jazz, der Berlin zu der Zeit pulsieren liess.
Jürg Henneberger und das Ensemble Phoenix Basel, ausgewiesene Spezialisten für neue Musik, machen sich gemeinsam mit dem singenden Schauspielensemble auf die Suche nach einem «Sound», der einerseits die üppig instrumentierte Partitur entschlackt, andererseits den jazzig-verspielten Geist der Weimarer Republik wiederauferstehen lässt. Erfahren darin, auch die ironischen Facetten der Operette freizulegen, interessiert es den Regisseur Frank Hilbrich, zu zeigen, wie die ungestillten Sehnsüchte nach Vergangenheit und Zukunft zu einem Scheitern an der Gegenwart werden.
Musikalische Leitung, Fender Rhodes Piano: Jürg Henneberger
Inszenierung: Frank Hilbrich
Musikalische Assistenz, Chorleitung & Nachdirigat (23./27.10./18.11.): Oliver Rudin
Bühne: Volker Thiele
Kostüme: Gabriele Rupprecht
Choreografie: Kinsun Chan
Licht: Roland Edrich
Dramaturgie: Almut Wagner
Laya, Prinzessin von Hawaii: Pia Händler
Prinz Lilo-Taro: Florian Jahr
Kaluna, ein alter Hawaiianer: Andrea Bettini
Kapitän Reginald Harald Stone: Elias Eilinghoff
Lloyd Harrison, der amerikanische Gouverneur von Hawaii: Mario Fuchs
John Buffy, sein Sekretär: Thomas Reisinger
Bessie Worthington, seine Nichte: Katja Jung
Raka, eine junge Hawaiianerin: Leonie Merlin Young
Jim Boy, ein berühmter amerikanischer Jazzsänger: Vincent Glander
Susanne Provence, seine Partnerin: Pia Händler
Perroquet, Oberkellner und Barpianist: Jürg Henneberger / Oliver Rudin
Chor:
Diana Chavarro (Sopran)
Alexandra Mira Puertas (Sopran)
Julia Schild (Sopran)
Aya Tsujimoto (Sopran)
Sylvia «Sylphe» Heckendorn (Alt)
Francisca Näf (Alt)
Anne Maria Schmid (Alt)
Angelika Wied (Alt)
Alejandro Benavides Urena (Tenor)
Tarik Benchekmoumou (Tenor)
Adrian Borter (Tenor)
Donovan Elliot Smith (Tenor)
Thomas Hardegger (Bass)
Sebastian Knüsli (Bass)
Daniel Raaflaub (Bass)
Tianyou Wang (Bass)
Ensemble Phoenix Basel:
Christoph Bösch, Anja Clift: Flöte / Piccolo
Toshiko Sakakibara, Dana Barack: Klarinette / Bassklarinette
Sascha Armbruster, Pablo González: Saxophon 1 (Alt / Bariton)
Kevin Juillerat, Jonas Tschanz: Saxophon 2 (Tenor)
Jens Bracher, Simon Lilly: Trompete 1
Michael Ferner: Trompete 2
Michael Büttler, Stephen Menotti: Posaune
João Pacheco, Daniel Stalder: Schlagzeug
Maurizio Grandinetti: Gitarre / Banjo / Hawaii-Gitarre
Ludovic Van Hellemont, Dominic Chamot: Klavier / Celesta
Mirka Šćepanović, Friedemann Treiber: Violine 1
Marzena Toczko, Filip Saffray: Violine 2
Susanne Mathe, Daniel Hauptmann: Violine 3
Lisa Rieder, Susanne Mathe: Violine 4
Jan-Filip Ťupa, Joonas Pitkänen: Violoncello
Aleksander Gabryś, Daniel Sailer: Kontrabass