Datum / Ort I

02 März 2024 Gare du Nord, Basel

Datum / Ort II

03 März 2024 Gare du Nord, Basel

Serie

Phoenix

Titel

Russlands andere Stimmen

Programm

Marina Khorkova (*1981) «collision» für 7 Instrumente (2015) – 26’ Alexander Khubeev (*1986) «Don’t leave the room» (auf einen Text von Joseph Brodsky) für Gebärdensprache-Performer, Ensemble und Live-Video (2020) – 14’ Daniil Posazhennikov (*1994) «overtime_deconstruction» für Ensemble (2023/24, UA, Auftrag EPhB) – 15’ Galina Ustvolskaïa (1919–2006) Symphonie Nr. 5 «Amen» für Sprecher und 5 Instrumente (1989/90) – 13’

Musiker:innen

Daniel Stalder
Performer
Kirill Zvegintsov
Sprecher
Miro Widmer («mirofilm»)
Film
Jürg Henneberger
Musikalische Leitung
Christoph Bösch
Flöte
Antje Thierbach
Oboe
Toshiko Sakakibara
Klarinette
Nenad Marković
Trompete
Antonio Jiménez-Marín
Posaune
Janne Jakobsson
Tuba
Maurizio Grandinetti
E-Gitarre
Daniel Stalder
Schlagzeug
João Pacheco
Schlagzeug
Kirill Zvegintsov
Klavier, Keyboard
Friedemann Treiber
Violine
Stéphanie Meyer
Violoncello
Aleksander Gabryś
Kontrabass
Cedric Spindler
Elektronik
Mario Henkel
Video-Engineer

Programm­beschrieb

Unsere Antwort auf den globalen Boykott Russischer Künstler:innen in pazifistischer Geisteshaltung. Diese «anderen» Stimmen aus Russland müssen und sollen gehört werden, denn sie haben Bedeutendes zu sagen, ob älter oder jung.

Die Komponistin Galina Ustvolskaïa war einst Lieblingsschülerin Dmitri Schostakowitschs und lebte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis zu ihrem Tod zurückgezogen in Sibirien. Ihre Werke wurden bis 1968 kaum gespielt. Erst ab den 1990er Jahren erreichte sie im Ausland einen gewissen Bekanntheitsgrad.

Alexander Khubeev vertont und bebildert mit multimedialen Mitteln das Gedicht «Don’t leave the room» (1970) des 1972 aus der Sowjetunion ausgebürgerten russischen Dichters Joseph Brodsky. Diese dichterische Warnung vor der Bedrohung durch die Aussenwelt erhält nach den gegenwärtigen «Corona»-Erfahrungen prophetische Bedeutung.

Die russische Komponistin Marina Khorkova lebt und arbeitet in Berlin. In ihrem Werk «collision» kollidieren extreme Register, zerbrechliche und brutale Klanggesten, Statik und unvermittelte Ereignishaftigkeit in zahlreichen kontrastiven Klangfeldern miteinander. Es wurde 2015 vom Ensemble «ascolta» in Stuttgart uraufgeführt.

Der jüngste Komponist dieses Konzerts ist der aus St. Petersburg stammende Daniil Posazhennikov, der zurzeit in Zürich Musiktheaterregie studiert.