Phœnix

«In Memoriam Péter Eötvös»

«In Memoriam Péter Eötvös» (2.1.1944–24.3.2024)

Der ungarische Komponist und Dirigent Péter Eötvös gilt als eine der zentralen Figuren der zeitgenössischen Musik. Eötvös studierte an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest und hatte bald einen Ruf als gefragter Dirigent führender Orchester und Ensembles.
Eötvös’ Kompositionen zeichnen sich durch eine präzise Struktur, komplexe rhythmische und klangliche Texturen aus. In «Windsequenzen» illustriert Eötvös acht verschiedene Arten von Winden – von der Windstille bis zum Wirbelwind. In «Brass – The Metal Space» wird der Konzertsaal auf theatralische Weise akustisch erkundet. Anlässlich seines unerwarteten Todes im Frühjahr 2024 veranstaltet das Ensemble Phoenix Basel ein Gedenkkonzert mit drei Ensemblewerken, die Eötvös im Zeitraum von 32 Jahren geschrieben hat. Unser Gastdirigent ist der ungarische Komponist, Klarinettist und Dirigent Gregory Vajda, seit 2018 Programmdirektor der «Péter Eötvös Contemporary Music Foundation» in Budapest.

Péter Eötvös:

«Windsequenzen – The Sequences of the Wind» für Solo-Flöte, 4 Holzbläser, Tuba, Kontrabass, Grosse Trommel, Akkordeon und Wind-Imitation (1975–2002)

1.     Windstille I
2.    Drei Sequenzen des Bergwindes
3.    Sieben Sequenzen des Wirbelwindes
4.    Sequenz des Morgenwindes
5.    Vier Sequenzen des Seewindes – Nordwind
6.    Vier Sequenzen des Seewindes – Südwind
7.    Vier Sequenzen des Seewindes – Ost – Westwind
8.    Windstille II

«Octet» (in memoriam Karlheinz Stockhausen) für Flöte, Klarinette, 2 Fagotte, 2 Trompeten und 2 Posaunen (2007)
der Reina Sofia School of Music gewidmet

«Brass – The Metal Space» Aktionsstück für sieben Blechbläser (2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen und Tuba) und zwei Schlagzeuger (1990)


Programm

Péter Eötvös (1944–2024) «Windsequenzen» für Flöte und Ensemble (1975–2002) – 29’ Péter Eötvös (1944–2024) «Octet» in memoriam Karlheinz Stockhausen für Bläser (2007) – 12’ Péter Eötvös (1944–2024) «Brass – The Metal Space» Aktionsstück für 7 Blechbläser und 2 Schlagzeuger ohne Dirigent (1990) – 20’
Christoph Bösch
Flöte Solo
Gregory Vajda
Musikalische Leitung
Christoph Bösch
Flöte, Altflöte, Piccolo
Nathalie Gullung
Oboe, Englischhorn, Windimitation
Toshiko Sakakibara
Klarinette
Andrea Nagy
Klarinette
Christian Spitzenstätter
Bassklarinette
Povilas Bingelis
Fagott
Mihaly Fliegauf
Fagott
Aurélien Tschopp
Horn
Marcial Holzer
Horn
Nenad Marković
Trompete
Krystian Jarosz
Trompete
Michael Büttler
Posaune
Antonio Jiménez Marín
Posaune
Janne Jakobsson
Tuba
Nejc Grm
Akkordeon
João Pacheco
Schlagzeug
Gregory Vajda
Schlagzeug
Aleksander Gabryś
Kontrabass
Phœnix

«Dada»

Ein immanent musik-theatralisches Feuerwerk für und mit Svea Schildknecht.

György Ligetis einzige Oper «Le Grand Macabre» basiert auf einem Theaterstück des belgischen Dichters Michel de Ghelderode, neben Eugène Jonesco, Alfred Jarry und Samuel Beckett einem bedeutenden Vertreter des absurden Theaters. Von Elgar Howard, der 1978 die Uraufführung der Oper in Stockholm einstudiert hatte, stammt das Arrangement dreier Arien für Koloratursopran und Ensemble. Der deutsche Komponist Manfred Stahnke, der bei Ligeti in Hamburg studiert hat und jetzt selbst dort Komposition unterrichtet, schrieb 1999 sein Werk «Lumpengalerie», basierend auf einer aufgezeichneten Improvisation, die zu einem Sextett umgearbeitet wurde. Die Südkoreanische Komponistin Unsuk Chin schrieb nach einem Besuch der Vororte Seouls 2009 das Ensemblestück «Gougalon» in Erinnerung an das alte, verarmte Wohnviertel der 1960er Jahre, in dem sie ihre Kindheit verbracht hat. Sie beschreibt das Werk als «imaginierte Volksmusik».


Programm

Manfred Stahnke (*1951) «Lumpengalerie» für sechs Instrumente (1999) – 14’ György Ligeti (1923–2006) «Mysteries of the Macabre» für Koloratursopran und Ensemble (1974–1977, arr. Elgar Howarth 1992) – 9’ Unsuk Chin (*1961) «Gougalon – Scenes from a Street Theatre» für Ensemble (2009/11) – 24’
Svea Schildknecht
Koloratursopran
Jürg Henneberger
Musikalische Leitung
Christoph Bösch
Flöte, Piccolo, Altflöte
Antje Thierbach
Oboe, Englischhorn
Toshiko Sakakibara
Klarinette, Bassklarinette, Es-Klarinette
Zeynep Bozkaplan
Fagott, Kontrafagott
Aurélien Tschopp
Horn
Nenad Marković
Trompete, Piccolo-Trompete
Antonio Jiménez Marín
Posaune, Bassposaune
Denise Wambsganß
Mandoline
Daniel Stalder
Pauken, Schlagzeug
João Pacheco
Schlagzeug
Kirill Zvegintsov
Klavier, Celesta
Asia Ahmetjanova
Klavier
Friedemann Treiber
Violine
Daniel Hauptmann
Violine
Petra Ackermann
Viola
Martin Jaggi
Violoncello
Stéphanie Meyer
Violoncello
Aleksander Gabryś
Kontrabass
Blanko

«Blanko 2025»

EPhB lädt einmal pro Jahr Experimental-Musiker mit eher nicht-akademischem Background zu einer Zusammenarbeit ein. Diese Künstler:innen stammen aus Bereichen wie Noise, Free Improvisation, Sound Art usw. Geplant ist eine spannungsgeladene Kombination der jungen chinesischen, in Berlin lebenden Performerin und Sound-Artistin Yiran Zhao mit dem gestandenen britischen Allroundmusiker Barry Guy und seinem Kontrabass. Beide werden je eine Konzerthälfte konzipieren und kuratieren.


Programm

Yiran Zhao (*1988) «Negative Space C» für Ensemble (2025, UA, Auftrag EPhB) – 30’ Barry Guy (*1947) «M.B.’s Breakout» für Ensemble (2025, UA, Auftrag EPhB) – 30’
Barry Guy
Kontrabass Solo
Christoph Bösch
Flöte, Künstlerische Leitung
Toshiko Sakakibara
Klarinette
Raphael Camenisch
Saxophon
Nenad Marković
Trompete
Michael Büttler
Posaune
Janne Jakobsson
Tuba
João Pacheco
Schlagzeug
Maurizio Grandinetti
E-Gitarre
Samuel Wettstein
Synthesizer
Martin Jaggi
Violoncello
Thomas Peter
Elektronik
Sounddesign