Phœnix

«Davidovsky+»

Konzert in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK), Klasse für elektroakustische Komposition Germán Toro Pérez

Mario Davidovskys «Synchronisms» sind Meisterwerke der Instrumentalmusik mit Zuspielband, die wir bereits 2020 geplant hatten, aber Corona-bedingt nicht aufführen konnten. Stattdessen ist eine Doppel-LP entstanden. Für die Neuauflage der Idee, Davidovskys Musik im Konzert zu spielen, konnten wir als Koproduktionspartner das ICST der ZHdK gewinnen. In dieser Zusammenarbeit entstehen sieben neue Kompositionen von Studierenden für die gleichen Besetzungen.

Mario Davidovsky (4.3.1934–23.8.2019) ist eine der ganz grossen Figuren der Amerikanischen Neuen Musik – in Europa jedoch bisher kaum gespielt. Als Pionier der Elektronischen Musik arbeitete er bereits 1960 am «Columbia-Princeton Electronic Music Center». Sein Werk umfasst bei weitem nicht nur elektronische Musik. Seine berühmtesten Werke, die «Synchronisms», eine Reihe von über einem Dutzend Werken, die in einem Zeitraum von mehr als 40 Jahren entstanden sind, prägten Generationen von Komponist:innen. Bei der Kombination «klassischer» Instrumente mit vorproduzierten elektronischen Klängen interessiert sich Davidovsky im Unterschied zu vielen anderen Komponist:innen dieses Genres in keiner Weise für besondere «Sound Effects», sondern sucht nach einer Verschmelzung des Instrumentalklanges mit der Elektronik, woraus sowohl Kontinuität als auch immanenter musikalischer Ausdruck entstehen. Die frühesten «Synchronisms» entstammen einer Zeit, in der unsere heutige «sound technology» noch in den Kinderschuhen steckte, sind aber nichts desto trotz Meisterwerke, die ihresgleichen suchen; die lange Zeitspanne, in der die «Synchronisms» entstanden sind, dokumentiert ausserdem den technischen Fortschritt auf diesem Gebiet im Lauf der Zeit. Neben ungewöhnlich vielen Auszeichnungen für sein Schaffen erhielt Mario Davidovsky im Jahr 1971 explizit für sein Werk «Synchronisms No. 6» den Pulitzer-Preis.


Programm

Mario Davidovsky (1934–2019) «Synchronisms No. 1» für Flöte und Tonband (1963) – 4’21’’ Mario Davidovsky (1934–2019) «Synchronisms No. 3» für Violoncello und Tonband (1964) – 5’03’’ Mario Davidovsky (1934–2019) «Synchronisms No. 6» für Klavier und Tonband (1970) – 7’32’’ Mario Davidovsky (1934–2019) «Synchronisms No. 9» für Violine und Tonband (1988) – 8’52’’ Mario Davidovsky (1934–2019) «Synchronisms No. 10» für Gitarre und Tonband (1992) – 9’50’’ Mario Davidovsky (1934–2019) «Synchronisms No. 11» für Kontrabass und Tonband (2005) – 7’23’’ Mario Davidovsky (1934–2019) «Synchronisms No. 12» für Klarinette und Tonband (2006) – 6’34’’ Studierende der ZHdK (Klasse für elektroakustische Komposition Germán Toro Pérez) Neue Werke für Soloinstrument und Elektronik (2024/25, UA, Aufträge EPhB) Joan Jordi Oliver Arcos (*1994) «Double» für Kontrabass und Live-Elektronik – ca. 10’ Joyo Ann (*2003) «KAPA/KOERP» für Klarinette und Elektronik – 5’20’’ Franziska Eva Wilhelm (*2003) «Cloud Imitations» für Violine und Elektronik – 2’49’’ Andrzej Ojczenasz (*1992) «De limo terrae» für Bassflöte und Live-Elektronik – 6’30’’ Seçil Metin (*1994) «A Comet, Burn to Fade» für Klavier und Live-Elektronik – 5’37'' Felix Friedrich (*2003) «scharf/unscharf» für Violoncello und Elektronik – ca. 6’ Nuño Fernández Ezquerra (*1992) «Étude sur l’ombre» für E-Gitarre und Live-Elektronik – ca. 11’
Jürg Henneberger
Supervision
Germán Toro Pérez
Supervision
Christoph Bösch
Flöte, Bassflöte
Toshiko Sakakibara
Klarinette
Maurizio Grandinetti
Gitarre, E-Gitarre
Ludovic Van Hellemont
Klavier
Friedemann Treiber
Violine
Stéphanie Meyer
Violoncello
Aleksander Gabryś
Kontrabass
Quirin S. Oeschger
Klangregie
Marin Wolf
Klangregie
Leandro Gianini
Sounddesign
Phœnix

«In Memoriam Peter Eötvös»

«In Memoriam Peter Eötvös» (2.1.1944–24.3.2024)

Der ungarische Komponist und Dirigent Peter Eötvös gilt als eine der zentralen Figuren der zeitgenössischen Musik. Eötvös studierte an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest und hatte alsDirigent führender Orchester und Ensembles grossen Einfluss.
Eötvös’ Kompositionen zeichnen sich durch eine präzise Struktur, komplexe rhythmische und klangliche Texturen aus. In «Windsequenzen» illustriert Eötvös acht verschiedene Arten von Winden – von der Windstille bis zum Wirbelwind. In «Brass – The Metal Space» wird der Konzertsaal auf theatralische Weise akustisch erkundet. Anlässlich seines unerwarteten Todes im Frühjahr 2024 veranstaltet das Ensemble Phoenix Basel ein Gedenkkonzert mit drei Ensemblewerken, die Eötvös im Zeitraum von 32 Jahren geschrieben hat. Unser Gastdirigent ist der ungarische Komponist, Klarinettist und Dirigent Gregory Vajda, seit 2018 Programmdirektor der «Peter Eötvös Contemporary Music Foundation» in Budapest.

Peter Eötvös:

«Windsequenzen – Sequences of the Wind» für Flöte und Ensemble (1975–2002)

1.    Windstille I
2.    Drei Sequenzen des Bergwindes
3.    Sieben Sequenzen des Wirbelwindes
4.    Sequenz des Morgenwindes
5.    Vier Sequenzen des Seewindes – Nordwind
6.    Vier Sequenzen des Seewindes – Südwind
7.    Vier Sequenzen des Seewindes – Ost – Westwind
8.    Windstille II

«Octet» (in memoriam Karlheinz Stockhausen) für Flöte, Klarinette, 2 Fagotte, 2 Trompeten und 2 Posaunen (2007)
der Reina Sofia School of Music gewidmet

«Brass – The Metal Space» Aktionsstück für sieben Blechbläser (2 Hörner, 2 Trompeten, 2 Posaunen und Tuba) und zwei Schlagzeuger (1990)


Programm

Peter Eötvös (1944–2024) «Windsequenzen» für Flöte und Ensemble (1975–2002) – 29’ Peter Eötvös (1944–2024) «Octet» in memoriam Karlheinz Stockhausen für Bläser (2007) – 12’ Peter Eötvös (1944–2024) «Brass – The Metal Space» Aktionsstück für 7 Blechbläser und 2 Schlagzeuger ohne Dirigent (1990) – 20’
Christoph Bösch
Flöte Solo
Gregory Vajda
Musikalische Leitung
Christoph Bösch
Flöte, Altflöte, Piccolo
Antje Thierbach
Oboe, Englischhorn
Toshiko Sakakibara
Klarinette
Andrea Nagy
Klarinette
Christian Spitzenstätter
Bassklarinette
Povilas Bingelis
Fagott
Mihaly Fliegauf
Fagott
Aurélien Tschopp
Horn
Marcial Holzer
Horn
Nenad Marković
Trompete
Magdalena Rosenberg
Trompete
Michael Büttler
Posaune
Antonio Jiménez Marín
Posaune
Janne Jakobsson
Tuba
Nejc Grm
Akkordeon
João Pacheco
Schlagzeug
Gregory Vajda
Schlagzeug
Aleksander Gabryś
Kontrabass
Phœnix

«Dada»

Ein immanent musik-theatralisches Feuerwerk für und mit Svea Schildknecht.

Programm

Manfred Stahnke (*1951) «Lumpengalerie» für sechs Instrumente (1999) – 14’ György Ligeti (1923–2006) «Mysteries of the Macabre» für Koloratursopran und Ensemble (1974–1977, arr. Elgar Howarth 1992) – 9’ Unsuk Chin (*1961) «Gougalon – Scenes from a Street Theater» für grosses Ensemble (2009/11) – 24’
Svea Schildknecht
Koloratursopran
Jürg Henneberger
Musikalische Leitung
Christoph Bösch
Flöte
Antje Thierbach
Oboe
Toshiko Sakakibara
Klarinette
Edurne Santos Arrastua
Fagott
Aurélien Tschopp
Horn
Nenad Marković
Trompete
Antonio Jiménez Marín
Posaune
Denise Wambsganß
Mandoline
Daniel Stalder
Schlagzeug
João Pacheco
Schlagzeug
Kirill Zvegintsov
Klavier
Klavier
Friedemann Treiber
Violine
Daniel Hauptmann
Violine
Petra Ackermann
Viola
Martin Jaggi
Violoncello
Stéphanie Meyer
Violoncello
Aleksander Gabryś
Kontrabass
Blanko

«Blanko 2025»

EPhB lädt einmal pro Jahr Experimental-Musiker mit eher nicht-akademischem Background zu einer Zusammenarbeit ein. Diese Künstler:innen stammen aus Bereichen wie Noise, Free Improvisation, Sound Art usw. Geplant ist eine spannungsgeladene Kombination der jungen chinesischen, in Berlin lebenden Performerin und Sound-Artistin Yiran Zhao mit dem gestandenen britischen Allroundmusiker Barry Guy und seinem Kontrabass. Beide werden je eine Konzerthälfte konzipieren und kuratieren.


Programm

Yiran Zhao (*1988) «Negative Space C» für Ensemble (2025, UA, Auftrag EPhB) – 30’ Barry Guy (*1947) «M.B.’s Breakout» für Ensemble (2025, UA, Auftrag EPhB) – 30’
Barry Guy
Kontrabass Solo
Christoph Bösch
Flöte, Künstlerische Leitung
Toshiko Sakakibara
Klarinette
Raphael Camenisch
Saxophon
Nenad Marković
Trompete
Michael Büttler
Posaune
Janne Jakobsson
Tuba
João Pacheco
Schlagzeug
Maurizio Grandinetti
E-Gitarre
Samuel Wettstein
Synthesizer
Martin Jaggi
Violoncello
Thomas Peter
Elektronik
Sounddesign